B 11: Baustelle macht gute Fortschritte
Pressebericht Bayerwald-Bote (pdf-Datei)
Straßenausbau zwischen Grafling und Gotteszell liegt trotz vieler Schwierigkeiten voll im Zeitplan.
Die gute Nachricht zuerst: Vorerst wird es wegen der Großbaustelle auf der B 11 zwischen Grafling und Gotteszell keine Vollsperrung geben. Die schlechte: Voraussichtlich kurz vor der Fertigstellung 2021 muss diese Hauptverkehrsader zwischen den Landkreisen Deggendorf und Regen noch einmal für drei bis vier Monate total gesperrt werden.
Dies erfuhren die Bürgermeister der Anliegergemeinden im Landkreis Regen sowie Landrätin Rita Röhrl und Minister a.D. Helmut Brunner beim gestrigen Ortstermin, zu dem das Staatliche Bauamt geladen hatte. Auch IHK-Kreisvorsitzender Franz Birnbeck wollte sich ein Bild vom Baufortschritt machen. Zuletzt war die Strecke von Mai bis August 2017 drei Monate lang gesperrt gewesen, seitdem wird bei laufendem Verkehr weitergearbeitet. So soll es auch bleiben, sagte Bauamtsleiter Robert Wufka bei der 90-minüten Führung über die aktuell etwa 1,5 Kilometer lange Straßenbaustelle.
Dort werden nach Information von Abteilungsleiterin Susanne Hopfner aktuell drei Brücken über den parallel verlaufenden Kollbach sowie drei längere Stützmauern errichtet, damit man im Anschluss zwischen dem unteren Schneekettenanlegeplatz und der Kuppe bei Hochbühl eine dreispurige Fahrbahn mit Überholmöglichkeit bergauf errichten kann. Zudem werde die Fahrbahn im unteren Bereich angehoben und im oberen um vier Meter abgesenkt, damit die Steigung von jetzt elf auf künftig sechs Prozent reduziert werden kann.
Wufka schilderte die Schwierigkeiten wegen des engen Baufeldes im Talkessel und der Arbeiten bei laufendem Verkehr. Man hatte die Wahl gehabt zwischen einer durchgehenden Baustelle mit zwei Jahren Vollsperrung oder eben fünf Jahren Bauphase mit mehreren Sperrungen. Die noch anstehenden Arbeiten können unter Aufrechterhalten des Verkehrs erfolgen, lediglich zum Ende der Großbaustelle im Jahr 2021 werde man noch einmal total abriegeln müssen.
Wufka erläuterte auch das in dieser Woche asphaltierte 500 Meter lange Straßenstück bei Hochbühl, das als Ersatzfahrbahn dienen werde. Auch diese rund 700 000 Euro teure Maßnahme sei der Aufrechterhaltung des Verkehrs geschuldet. Wie Abteilungsleiter Volker Wintermeier sagte, werden dorthin die Fahrzeuge wohl ab Mai 2019 für etwa ein Jahr umgeleitet, um die massiven Erdbewegungen im oberen Bereich der Bundesstraße bewerkstelligen zu können.
Die Anwesenden erkannten bei der Baustellentour auch, weshalb ein Stück der B 11 auf Tempo 30 reduziert ist. Für Autofahrer kaum erkennbar, geht es hinter der Leitplanke fast acht Meter in die Tiefe. Nachdem dort im Dezember Risse in der Fahrbahn festgestellt wurden, hat man begonnen den Hang massiv zu sichern und zu verankern. Zudem wird gerade eine massive Stützmauer betoniert, um die Gefahr eines Hangrutsches zu bannen.
Jörg Klotzek