Für vollen Durchblick und ökologische Vielfalt: Staatliches Bauamt Passau startet Gehölzpflegemaßnahmen
Sie stehen neben der Straße, spielen aber ab Oktober wieder die Hauptrolle: Bäume und Sträucher, sogenannte Gehölze. Ihr Wurzelwerk festigt den Boden, Äste, Laub, Blüten und Früchte bieten Tieren Nahrung und Rückzugsorte. Doch Bäume und Sträucher leben und verändern sich ständig. Deshalb beginnt das Staatliche Bauamt Passau im Oktober mit der Pflege der Gehölze am Straßenrand. Dadurch stellen wir sicher, dass die Pflanzenwelt entlang der Straßen im Amtsbezirk einerseits nicht die Sicht auf die Fahrbahn und die Beschilderung versperrt und andererseits gesund und vital bleibt.
„Die Verkehrssicherheit ist für uns das entscheidende Kriterium. Wir wissen aber auch um das sensible Thema. Damit nur das abgeschnitten wird, was nötig ist, stehen wir im ständigen Dialog mit den Naturschutzbehörden“, erklärt Baudirektor Robert Wufka, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau.
Um Unfälle durch herabfallende Äste zu vermeiden, werden abgestorbene Äste abgeschnitten beziehungsweise abgestorbene Bäume gefällt. Gehölze werden „auf den Stock gesetzt“ – bis auf ca. 20 cm verkürzt – oder ausgedünnt. „Die langjährige Erfahrung zeigt, dass die Wurzelstöcke ausschlagen und bereits ein Jahr später die Gehölze wieder um etwa einen Meter gewachsen sind“, sagt Franz Kappendobler, der als Sachgebietsleiter Landschaftsplanung für die Gehölzpflege in den Landkreisen Freyung, Passau, Regen und der Stadt Passau verantwortlich ist. Der regelmäßige Rückschnitt hilft den Pflanzen sowie den Wurzeln, gesund zu bleiben. Das festigt die Böden, Böschungen und Dämme etwa an Brücken kommen nicht ins Rutschen. Da die Gehölze immer nur abschnittsweise zurückgeschnitten werden, können sich die Tiere in angrenzende, unbearbeitete Flächen zurückziehen.
Die Grünflächen entlang der Straßen in den vom Staatlichen Bauamt Passau betreuten Landkreisen sind deutlich umfangreicher als die eigentlichen Fahrbahnflächen. Der erforderliche Aufwand für Gehölzpflegearbeiten ist daher so groß, dass er nicht alleine mit eigenen Ressourcen zu leisten ist. Deshalb unterstützen Fachfirmen die Arbeiten. Außerdem werden Spezialgeräte angemietet. Um Geräte und Personal möglichst wirtschaftlich einzusetzen, wird an den jeweiligen Streckenabschnitten zunächst geschnitten oder gefällt. In einem zweiten Schritt transportieren die Mitarbeiter das Schnittgut gebündelt ab.
Um die Sicherheit der Mitarbeiter und der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, kann es zu temporären Verkehrseinschränkungen an den jeweiligen Streckenabschnitten kommen.
Gearbeitet wird an folgenden Straßen:
Im Landkreis Passau:
B 388 bei Rottau
B 85 bei Masering und Tittling
B 12 abschnittsweise zwischen Kastenreuth und Großthannensteig
St 2110 bei Tutting/Mooshäusl
St 2119 bei Aspertsham
St 2118 zwischen Hocheck und Erbersdobl
St 2116 bei Aicha (Bad Griesbach)
St 2119 zwischen Steinbach (Ortenburg) und Otting
St 2131 bei Ernsting / Deching
St 2622 bei Neukirchen v.W. und Lebersberg
St 2319 bei Ziegelreuth
St 2132 bei Zwecking
St 2128 bei Wolkar-Raßberg und Kramersdorf
Im Landkreis Freyung-Grafenau:
B 533 bei Tumiching und Sterrmühle
St 2131 bei Waldkirchen und Reichermühle
St 2132 bei Saußmühle
St 2139 bei Langbruck
St 2132 bei Grafenau
St 2134 bei Langfurth und Manglham
Im Landkreis Regen:
B 533 bei Grünbichl
B 85 bei Regen und Oleumhütte
B 85 bei Weiden / Teisnach
B 85 bei Weging
B 11 bei Zwiesel und Zwiesel-Dreieck
St 2135 Rusel – bei Scheibe und Fullersäge
St 2135 bei Augrub
St 2134 bei Klessing / Rinchnach
St 2132 bei Althütte, Zwiesel, Waldmann / Langdorf und Böhmhütt sowie Drachselsried und Arnbruck
St 2136 bei Bodenmais, Maisried / Böbrach, Kothinghammer
Aus Gründen des Artenschutzes sind die Gehölzpflegearbeiten durch das Bundesnaturschutzgesetz zeitlich beschränkt. Die Rückschnitte müssen bis Ende Februar abgeschlossen sein.