Autobahn-Ausfahrt Bogen: Ampel sorgt für mehr Sicherheit
In Corona-Zeiten sind gemeinsame Termine nicht leicht zu bewerkstelligen, doch mit Abstand und im Freien konnten die Vertreter des Staatlichen Bauamts Passau, der Autobahndirektion Südbayern, Landratsamt Straubing-Bogen, Stadt Bogen und Gemeinde Hunderdorf, der Unfallkommission im Landkreis sowie der beteiligten Firmen die Anlage in Betrieb nehmen.
„Ich freue mich, dass wir dieses Treffen, wenn auch mit Abstand, hinbekommen haben“, erklärte Landrat Josef Laumer. Die Autobahn-Abfahrten seien seit Jahren ein Unfallschwerpunkt, berichtete er. Die Unfallkommission, der Vertreter der Polizei, Staatlichen Bauamts und des Landratsamts angehören, sei deshalb tätig geworden. Schon in der Vergangenheit seien einige Maßnahmen ergriffen worden, um die Kreuzungen vor den Abfahrten sicherer zu machen: So wurde an der Kreuzung in Hofweinzier ebenfalls eine Lichtsignalanlage aufgestellt, in Bärndorf wurde ein Kreisverkehr errichtet, eine Linksabbiegespur zum Gewerbegebiet Bärndorf und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h bei Hofdorf waren durchaus erfolgreich und trugen an den jeweiligen Gefahrenpunkten deutlich zur Unfallreduzierung bei. Trotzdem musste die Situation weiter verbessert werden. „Eine Ampel ist immer die sicherste Lösung“, stellte der Landrat fest.
„Die Ampel ist an dieser Stelle richtig und wichtig“, stellte Leitender Baudirektor Robert Wufka, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, fest. Für ihn steht die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im Vordergrund: „Die Unfallkommission hat sich viele Gedanken gemacht, wie man die Verkehrssituation an dieser Hauptachse verbessern kann. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Autobahn haben wir diese Maßnahme umgesetzt.“
Der Bau der Signalanlage kostet 160.000 Euro, den Löwenanteil der Kosten trägt der Bund, vertreten durch die Autobahndirektion Südbayern: „Das ist gut investiertes Geld“, sagte Christian Unzner, der Leiter der Dienststelle Regensburg bei der Autobahndirektion Südbayern. Der Bund zahlt 80 Prozent der Kosten, der Freistaat 20 Prozent, ließ er wissen, mit 10.000 Euro ist auch die Bundeswehr an den Kosten beteiligt. Für die Planung und Ausführung war das Staatliche Bauamt verantwortlich, das künftig auch für den Unterhalt der Ampelanlage zuständig ist.
Die beiden modernen Ampeln werden koordiniert und verkehrsabhängig betrieben, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Zudem wurden Staumeldesensoren eingebaut, die bei einem Rückstau auf die Autobahn die Abfahrten bevorzugt behandeln. Unterschiedliche Signalzeiten und Kameras sorgen für einen besseren Verkehrsfluss. Für den Fall von Autobahnausleitungen wegen Unfällen auf der Autobahn wurden auch spezielle Programme entwickelt, die diese Verkehrssituation bestmöglich abwickeln können. Diese Sonderprogramme können zukünftig sogar vom PC der Straßenmeisterei aus aktiviert werden, ohne dass ein Mitarbeiter vor Ort sein muss.
Polizei-Hauptkommissar Jürgen Mißlbeck, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Straubing, berichtete von zahlreichen Abbiege- und Einbiegeunfällen an den beiden Autobahnabfahrten. „Die Ampel ist hier die beste Lösung“, stellte er fest und Rita Kienberger, die Verkehrssicherheitsbeauftragte des Landkreises, pflichtete bei: „Die Verkehrszahlen steigen, Verkehrsschilder und Markierungen verfehlen oft ihre Wirkung, aber jetzt haben wir eine gute Lösung für diesen Unfallschwerpunkt.“
Markus Zitzelsberger und Lothar Deuschl vom Staatlichen Bauamt Passau hoben die zuverlässige und gute Arbeit der Firma Streicher hervor, die mit Tobias Feigl und Alexander Stelzer vertreten war. Hunderdorfs Bürgermeister Max Höcherl bedankte sich bei den Beteiligten für die wichtige Investition in die Verkehrssicherheit: „Die Staatsstraße ist eine Hauptachse mit viel Verkehr und wenn hier etwas passiert, dann helfen unsere Einsatzkräfte. Das sind keine schönen Erlebnisse, darum bin ich als Bürgermeister sehr froh über dieses Stück mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer und für unsere Einsatzkräfte.“ Die Stadt Bogen profitiere gleich doppelt von der Ampelanlage, stellte Bürgermeisterin Andrea Probst fest: Zum einen werde die vielbefahrene Staatsstraße sicherer, zum anderen plane die Stadt eine Erweiterung des Gewerbegebiets und dieses sei nun sicherer und besser zu erreichen. „Das war eine zukunftsorientierte Umsetzung“, lobte sie.