Endspurt bei der OU Plattling: Die Brücke über die Isar und der Kreisverkehr sind fertig
Bereits im Februar wurden die Felder für die Fahrbahnplatte der Isarbrücke betoniert. Dank des milden Winters konnten die Arbeiten nahezu ohne Pause weitergehen, die 606 Meter lange Stahlbrücke wuchs zusehends. Sie ist die größte Brücke, die derzeit im bayerischen Staatsstraßennetz gebaut wird, und mit ihrer Bauweise zudem etwas ganz Besonderes: "Eine Stabbogenbrücke im Freivorbau hat bisher deutschlandweit noch niemand gebaut", sagt Robert Wufka, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau. Die Brücke überquert die Isar und ihre Auenlandschaft und deckt bereits ein Viertel der gesamten Trassenlänge ab. Dank einer 360-Grad-Ansicht kann man die Brückenbaustelle auch aus der Luft betrachten: Der Link ist auf der Homepage des Staatlichen Bauamts Passau zu finden. Im Mai wurde die endgültige Beschichtung der Brücke aufgebracht – in Anthrazitgrau, das im Licht leicht silbern erscheint und die filigrane Bauweise der Brücke unterstreicht.
Leider ereignete sich im Juni ein tragischer Unglücksfall auf der Brücken-Baustelle: Ein Bauarbeiter stürzte aus dem Arbeitskorb eines Teleskopkrans und erlag seinen schweren Verletzungen. „Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und seinen Arbeitskollegen“, sagt Robert Wufka.
Ohne Zwischenfälle gingen die Arbeiten im Streckenbau voran. Die Straße zwischen den Absetzbecken der Zuckerfabrik wurde fertiggestellt, lediglich die Deckschicht wird erst 2021 aufgebracht. Im Juni begann der Umbau der Götz-Keller-Kreuzung: Hier entstand der erste Kreisverkehr im Landkreis Deggendorf mit Betonfahrbahn. Die Plattlinger nahmen die mit den Arbeiten verbundenen Beeinträchtigungen und Sperrzeiten gelassen hin – vielen Dank für die Geduld!
Mit der Errichtung von Irritationsschutzwänden fanden die Arbeiten an der Isarbrücke für dieses Jahr ihren Abschluss. Die beidseitigen Seitenwände sind eine Auflage des Planfeststellungsbeschlusses. Auch wenn künftige Verkehrsteilnehmer es schade finden mögen, dass sie von der idyllischen Natur unter der Brücke beim Befahren nichts sehen, so sind diese Wände erforderlich: Sie dienen als Schutz für Vögel und Fledermäuse, da sie die Kollisionsgefahr mindern.
Die Gesamtkosten der diesjährigen Straßenbaumaßnahme einschließlich Kreisverkehrsplatz belaufen sich auf rund 1,8 Mio. Euro. Im nächsten Jahr muss nur noch eine kleine Lücke geschlossen werden: Zwischen dem Anschluss der Tierkörperverwertung und dem südlichen Widerlager der Isarbrücke wird auf einer Länge von 350 Metern das letzte Straßenstück gebaut. Dann ist die Ortsumgehung fertig und kann voraussichtlich im Sommer 2021 für den Verkehr freigegeben werden.