Sanierung der Nationalparkstraße: Ein weiterer Abschnitt ist abgeschlossen
Auf einer Länge von rund 21 Kilometern soll die Nationalparkstraße, die aus den aneinander anschließend Kreisstraßenabschnitten FRG 16, FRG 21, FRG 19, FRG 5 und FRG 4 besteht, saniert werden. Finanziert wird die Maßnahme aus dem Sonderprogramm „50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald“. Mit der Ende Oktober abgeschlossenen Sanierung des Teilstücks zwischen Glashütte und Weidhütte und dem Abschnitt zwischen Altschönau und dem Nationalparkzentrum Lusen, wo 2020 gearbeitet wurde, ist ein Viertel des gesamten Vorhabens erledigt.
„Wir hätten die Arbeiten auch in wenigen Jahren Bauzeit fertigstellen können“, sagte Robert Wufka, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, das im Auftrag des Freistaats Bayern für die Sanierung der Nationalparkstraße zuständig ist. Ein solches Vorgehen hätte jedoch den Tourismus, Pendler und Anwohner im Nationalparkgebiet massiv beeinträchtigt, weshalb die Aufteilung auf verschiedene Abschnitte die richtige Entscheidung gewesen sei. „Es lohnt sich, so weiterzumachen“, ergänzte Wufka.
Als Vertreter des zuständigen Straßenbaulastträgers freute sich Landrat Sebastian Gruber über die unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern. „Es ist vernünftig, die Arbeiten nach und nach umzusetzen“, sagte auch er. Damit werde zum einen Rücksicht auf die touristischen Hauptzeiten genommen, zum anderen nutze es auch der Bevölkerung, wenn nicht die gesamte Strecke über lange Zeit gesperrt sei: „Die Straße ist auch für Pendler eine wichtige Verkehrserschließungsader“, so Gruber.
Aus technischer Sicht blickte der zuständige Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Passau, Jens Fryda, auf die Arbeiten im Abschnitt zwischen Glashütte und Weidhütte zurück. Auf einer Länge von 3,7 Kilometern wurde die alte, schadhafte Fahrbahn abgefräst und eine neue Asphaltschicht eingebaut. Um für eine gute Entwässerung und somit lange Haltbarkeit der Straße zu sorgen, wurden 55 Schächte und Durchlässe ausgetauscht, was mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden war.
In enger Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung blieb der Parkplatz beim Felswandergebiet so lange wie möglich offen, auch das Jugendheim Wesselyhaus war während der gesamten Bauzeit immer erreichbar. Dort ist ein neuer Busstellplatz errichtet worden, der den Kindern ein sicheres Aus- und Einsteigen ermöglicht. Im Nationalparkgebiet sind natürlich Auflagen zum Naturschutz streng einzuhalten. „Ihre örtlichen Kenntnisse insbesondere über seltene Arten und besonders schützenswerte Flächen haben uns da sehr weitergeholfen“, sagte Fryda zu den Vertretern der Nationalparkverwaltung.
Diese bedankten sich ebenfalls für die enge Zusammenarbeit und den guten Kontakt und Austausch. „Dank der regelmäßigen Treffen konnten wir uns in allen Belangen schnell abstimmen und unsere Belange mit einbringen“, erklärte Jochen Linner, Naturschutzbeauftragter des Nationalparks Bayerischer Wald. Besonders freuten sich er und sein Kollege, Bauingenieur Johannes Dick, über die Sicherheitsverbesserung am Jugendwaldheim, die mit dem neuen Busstellplatz umgesetzt werden konnte: „Hier haben wir einen guten Kompromiss für mehr Sicherheit gefunden und der Stellplatz passt sich gut in die Landschaft ein.“
Das Bauprogramm der nächsten Jahre wird neben der Erneuerung der Fahrbahn der Nationalparkstraße insbesondere die Ertüchtigung der Ortsdurchfahrt Glashütte, die Anlage von Querungshilfen für Amphibien, die Sanierung und Erneuerung von Brücken sowie Stützwänden und die Ertüchtigung von Durchlässen enthalten. Aktuell laufen die Abstimmungen für den Sanierungsumfang des Jahres 2022.