Das Altargemälde befindet sich derzeit in den Werkstätten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, München.
Das Altargemälde befindet sich derzeit in den Werkstätten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, München. © Staatliches Bauamt Passau / K. Rankl

Von außen unbemerkt: Innensanierung in der Asamkirche in Aldersbach

Der Passauer Bildhauer Joseph Matthias Götz hat den prachtvollen Hochaltar der Pfarrkirche im Jahr 1723 geschaffen. Um die Hochaltararchitektur mit ihrer reichen Verzierung, Figuren, zahlreichen Putten, vergoldeten Ornamenten und Schutzarbeiten restaurieren zu können, wurde Mitte 2021 das Altargemälde „Vision des Hl. Bernhard“ demontiert. Das 6,6 x 3,75 m Meter große Gemälde wurde nach München transportiert, wo es in einem Atelier unter optimalen klimatischen und technischen Bedingungen restauriert wird. Die Arbeiten im Großraumatelier der Werkstätten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege laufen planmäßig. Voraussichtlich im Herbst, wenn die Wandbereiche im Presbyterium fertiggestellt sind, wird das Gemälde wieder an Ort und Stelle eingebaut.

Die Restaurierung der Hochaltararchitektur ist bis zu einer Höhe von etwa 3 Metern bereits Ende 2021 abgeschlossen worden. Die Arbeiten im unteren Bereich mit dem vergoldeten Tabernakel und der Predella (Sockel des Altaraufsatzes) werden erst nach der Wiedermontage des Hochaltargemäldes fortgesetzt. Sie sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Die Beschläge an den alten Sakristeischränken werden ebenso restauriert: linker Beschlag: Muster zur Reinigung und Ausdünnung der Korrosion, Freilegung der Bläuung, rechts Schlüs-selblech noch unbehandelt.
© Staatliches Bauamt Passau / K. Rankl

Weitere Schmuckstücke der Asamkirche werden derzeit in der ausgeräumten Sakristei restauriert. Dabei kommen die alten frühbarocken Sakristei- und Truhenschränke (Entstehungszeit etwa 1650), die in den letzten Jahrzehnten wenig beachtet im ersten Obergeschoss über der Bernhardskapelle standen, wieder zu Ehren. Diese Schränke mit ihren reichhaltigen Schnitzapplikationen mit Ranken- und Knorpelwerk werden derzeit gereinigt, Fehlstellen und Schnitzwerk werden ergänzt und retuschiert. Zukünftig werden diese Sakristei- und Truhenschränke in der Bernhardskapelle ihren neuen Standort bekommen und zur Nutzung für die Pfarrkirchenstiftung zur Verfügung gestellt werden.

Ausschnitte des formvollendeten, künstlerisch wertvollen Hauptdeckenfreskos „Geburt Christi“ im Langhaus/Kirchenschiff
© Staatliches Bauamt Passau / K. Rankl

Ab Mitte des Jahres erfolgt die Restaurierung der Raumschale mit ihren hochwertigen Stuckaturen. Die Wandbereiche mit ihrer weißen, polychromen Kalkfassung werden gesamtflächig gereinigt. Risse werden ausgespritzt und Hohlstellen gefestigt. Ebenso werden die Seitenaltäre einschließlich der Gemälde und Auszugsgemälde restauriert, hier laufen aktuell die Vergaben.

Darüber hinaus werden die Kirchenfenster an der Südseite ausgetauscht. Diese erhalten eine neue Verglasung mit UV-Schutz.

Die Bearbeitung der Fresken im Kirchenschiff soll bis Mitte 2022 abgeschlossen sein. Nach der Reinigung wurde die Malschicht in einzelnen Bereichen gefestigt und desinfiziert sowie störende Risse geschlossen. Parallel werden die Arbeiten zur Stucksicherung im Kirchenschiff fortgesetzt.

Parallel zu diesen Arbeiten sind weitere EU-weite Vergaben für die Restaurierung der Ausstattung in Vorbereitung. Dazu gehören etwa die Arbeiten an den Seitenaltären und am Chorgestühl.

Die Innenrestaurierung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Aldersbach, für deren Planung und Umsetzung das Staatliche Bauamt Passau im Rahmen der Staatlichen Baupflicht sorgt, wird bis Ende 2024 dauern. Die Gesamtkosten für die Restaurierung werden auf rund 15 Millionen Euro geschätzt. 40 Prozent der Kosten trägt der Freistaat Bayern, 60 Prozent die Diözese Passau.