So kommen Kröten und Frösche sicher über die Straße
Im vergangenen Jahr sind im Landkreis Regen einige Problemsituationen an Straßen entschärft und verbessert worden. Als im Sommer die Fahrbahn der B 11 bei Zwieslerwaldhaus saniert wurde, ist zugleich ein stationärer Amphibienzaun aufgestellt worden. Der Zaun hält Kröten und Frösche davon ab, die Bundesstraße zu überqueren, und leitet sie zu einem bestehenden Radtunnel, der als Unterführung dient.
Versuchsweise hat die Straßenmeisterei an der St 2135 bei Reinhartsmais einen mobilen Zaun aufgestellt. Dabei werden zuerst im Zwei-Schritte-Abstand speziell geformte Metallstangen in den Boden gesteckt. In diese wird eine Plastikplane eingefädelt, die ungefähr 40 cm hoch ist, sodass sie am unteren Ende dicht am Boden aufliegt. In regelmäßigen Abständen werden Eimer im Boden bündig versenkt. Die wandernden Amphibien laufen auf der Suche nach einem Durchlass außen am Zaun entlang und fallen in die Eimer. Ein privater Betreuer, den die UNB vermittelt hat, betreut die Anlage und kontrolliert die Eimer frühmorgens sowie in der Abenddämmerung.
Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Regen hatte von einem aufmerksamen Bürger den Hinweis auf die Krötenwanderung bekommen und diesen weitergegeben. Mit Hilfe des mobilen Zauns soll nun überprüft werden, wie viele Kröten dort unterwegs sind.
In enger Kooperation zwischen Landkreis Regen und Stadt Viechtach wurde auch an der Kreisstraße REG 17 bei Höllenstein eine Problemstelle entfernt. Dort hatte die Ortsgruppe des Landesbundes für Vogelschutz im vergangenen Jahr bereits einen mobilen Zaun aufgestellt, allerdings beeinträchtigte dabei ein Feldweg, der in die Kreisstraße einmündet, die Funktion. Darum wurde dort eine Amphibienstopprinne eingebaut. Die Kosten in Höhe von 5000 Euro trägt der Landkreis Regen, Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Viechtach haben sie eingebaut. Die Straßenmeisterei Viechtach hat den erforderlichen Zaun aufgebaut. Auch hier kümmern sich Freiwillige um die Kröten, die in der Dämmerung in den Eimern am Zaunende zu finden sind: Die Hotelfamilie Schwarzmüller hat die Verantwortung für die Amphibien übernommen.
Wenn jetzt die Temperaturen wieder milder werden, gehen die Kröten auf Wanderschaft. Vor allem bei Regenwetter sind sie in der Dämmerung gut zu beobachten. Entsprechende Warnschilder machen auf die üblichen Wanderrouten der Amphibien aufmerksam. Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer, vor allem in sensiblen Bereichen aufmerksam zu fahren und vom Gas zu gehen.
gez.
Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau