Lockerungssprengungen an der Ohebrücke
Die Erneuerung der Ohebrücke bei Eberhardsreuth ist der erste große Abschnitt des Ausbaus, mit dem wir die Linienführung der B 85 verbessern und bestehende Unfallschwerpunkte in diesem Abschnitt entschärfen. Dazu wird die Bundesstraße verlegt, der Knotenpunkt B 85 / B 533 wird in einen Kreisverkehrsplatz umgebaut. Dafür laufen derzeit umfangreiche Erdarbeiten, zudem werden noch den ganzen November Lockerungssprengungen ausgeführt.
Da es sich zum Teil um Festgestein handelt, war in den vergangenen Wochen ein Großbagger, ein 55 Tonnen schwerer CAT 352, mit Felsausrüstung im Einsatz. Das Material wird auf beiden Seiten der Brücke im Bereich des neuen Trassenverlaufes in Schüttungen eingebaut, ein Teil wurde zur Hinterfüllung der beiden Widerlagerseiten der neuen Ohebrücke verwendet. Weiteres Erdreich wird auf dem Parkplatz zwischengelagert. Wo die Baggerschaufel nicht gegen die Felsen ankommt, sind Sprengungen erforderlich. Dafür wurden mit einem Bohrgerät zunächst 80 bis zu sechs Meter tiefe Bohrlöcher für die Dynamitladungen gebohrt. Im Abstand von 2,50 m wurde der gelatinöse Sprengstoff (Dynamit) angebracht. Durch Spreng-Verzögerungen im Millisekundenbereich wurden die Erschütterungen abgemildert.
Zeitgleich läuft die Gewässerverlegung der Mitternacher Ohe. Diese wird voraussichtlich bis Ende der Woche abgeschlossen sein und entsprechend den Grundsätzen für eine naturnahe Gewässerentwicklung ausgeführt, wie die Sicherung des Gerinnes durch unregelmäßigem Steinwurf mit anstehenden Lesesteinen und Schaffung von Hohlräumen und Einbau von Störsteinen und Wurzelstöcken. Hier findet eine enge Zusammenarbeit mit Fischerei, Wasserwirtschaft und Naturschutzbehörde statt.
Bei der Planung des Brückenbaus sowie des Knotenpunktumbaus wurde darauf geachtet, dass sich das neue Bauwerk gut in die Umgebung einfügt. Bei den Baumaßnahmen sind umfangreiche naturschutzrechtliche Auflagen zu beachten, da sich das Bauwerk in einem schützenswerten Gebiet befindet. Die laufenden Arbeiten werden mit größter Rücksicht auf dieses Gebiet ausgeführt.
Der Neubau des Brückenbauwerks war erforderlich, da die bestehende Gewölbebrücke dem hohen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen ist und nicht mehr wirtschaftlich sanierbare Schäden aufwies. Der damit einhergehende Umbau des Knotenpunkts B 85 / B 533 dient dazu, die Streckenführung der Straße zu verbessern. Die B 85 hat als regionale Entwicklungsachse eine wichtige Funktion im Straßennetz für den weiträumigen Verkehr, zudem erschließt sie den unteren Bayerischen Wald. Das neue Bauwerk mit einer Spannweite von etwa 96 Metern wird nach Fertigstellung der Maßnahme die 88 Jahre alte, 60 Meter lange Gewölbebrücke ersetzen, auf der bisher die B 85 verläuft.