JVA Passau: Alles läuft nach Plan
Der Bau der Mauer ist größtenteils abgeschlossen, nur dort, wo später die Torwache errichtet wird, findet sich noch eine Lücke. Ab Anfang April werden ein Zaun und ein Bewachungscontainer dafür sorgen, dass niemand mehr unbemerkt die Baustelle für die neue Justizvollzugsanstalt Passau betreten kann. Auch für die Bauarbeiter gibt es dann Zugangskontrollen.
Die Mauer ist bis auf einen etwa 100 Meter langen Abschnitt fertiggestellt. Dort wird gegen Ende der gesamten Baumaßnahme die Torwache entstehen. Bis es soweit ist, werden ab Anfang April JVA-Beamte dafür sorgen, dass nur berechtigte Personen Zugang zur umzäunten Baustelle haben. Mittels Gesichtserkennung erhalten die Bauarbeiter morgens Zutritt zum Gelände, abends wird sichergestellt, dass alle die Baustelle verlassen. Auch in der Nacht wird die Baustelle bewacht. Alle Maßnahmen dienen der späteren Sicherheit der JVA: So soll verhindert werden, dass sich Unbefugte Einblick in den Aufbau und die Einrichtungen des Gebäudes verschaffen, Sabotageakte verüben oder Materialien entwenden. Für die Sicherheit der Anwohner sorgen später unter anderem die mindestens sechs Meter hohe Mauer, ein 4,5 Meter hoher Sicherheitszaun innerhalb der Mauern und viele weitere Vorkehrungen.
Bei den Arbeiten läuft alles nach Plan. Das teilten Ltd. Baudirektor Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, und Baudirektor Gerald Escherich, Leiter des Bereichs Hochbau, bei einem gemeinsamen Termin mit Hans Jürgen Amannsberger, Leiter der JVA Straubing, der auch für die Justizvollzugsanstalt in Passau zuständig ist, mit.
Mit fortschreitendem Baufortschritt werden bis zu 250 Arbeiter auf der Baustelle eingesetzt sein. Nach Sauberkeitsschichten und Bodenplatten folgen die Rohbauarbeiten, die bis zum dritten Quartal 2024 abgeschlossen sein sollen. Bei ungestörtem Bauverlauf ist die Fertigstellung im Jahr 2027 geplant.
Mit dem JVA-Neubau in Königschalding entsteht eine sogenannte „Kombi-Anstalt“ mit 450 Plätzen für Strafvollzug und Abschiebehaft. Davon sind 250 Haftplätze für den Justizvollzug und 100 für die Abschiebehaft vorgesehen, 100 weitere können für beide Bereiche alternativ genutzt werden. Dabei gilt ein striktes Trennungsgebot, das bereits an der Torwache beginnt: Für Strafvollzug und Abschiebehaft gibt es jeweils separate Zugänge, Zufahrten und Gebäude, getrennt durch eine Mauer auch innerhalb der Anstalt. Neben den Hafteinrichtungen werden auch Gebäude für die Verwaltung, Küche, Sporteinrichtungen, Arbeitsbetriebe und Gesundheitsfürsorge errichtet.