TUM-Studenten informieren sich über Arbeit der Straßenmeisterei Passau
Was machen Schneepflugfahrer, wenn´s nicht schneit? Wie ist eine Straßenmeisterei aufgebaut und welche Aufgaben übernehmen die Mitarbeiter, um die Straßen sicher zu halten? Darüber informierten sich rund 30 Studentinnen und Studenten des Studiengangs Bauingenieurwesen an der Technischen Universität München, die mit ihrem Professor Dr.-Ing. Stephan Freudenstein vom Lehrstuhl für Verkehrswegebau die Straßenmeisterei Passau des Staatlichen Bauamts Passau besichtigten. Organisiert hatte die Exkursion Lehrstuhl-Mitarbeiterin Eva-Maria Honigl, die bis vor kurzem als Abteilungsleiterin am Staatlichen Bauamt Passau tätig war.
Hauptziel der Exkursion war die Baustelle zum 4-streifigen Neubau der A 94 zwischen Malching und Tutting. Baudirektor Stefan Pritscher von der Autobahndirektion Südbayern gewährte den Studentinnen und Studenten einen spannenden Einblick in den Tunnel Tutting sowie das zugehörige Betriebsgebäude.
Im Anschluss führte die Exkursion nach Passau, wo sich die Studentinnen und Studenten in der dortigen Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamts über die Arbeit der Straßenwärter informierten. Eva Honigl, die bis Oktober 2022 als Abteilungsleiterin am Staatlichen Bauamt Passau selbst für die Straßenmeisterei Passau zuständig war, erklärte Organisation und Aufbau des Straßenbetriebsdienstes in Bayern. Der Leiter der Straßenmeisterei Passau, Hauptstraßenmeister Gerhard Heigl, gab Einblick in die vielfältigen Aufgaben, die vom Winterdienst über Gehölzpflege bis hin zur Wartung und Pflege der Straßenausstattung und Entwässerungseinrichtungen reichen. Angesichts des winterlichen Wetters ging er auch auf den Sole-Sprüheinsatz ein: Für diese besonders effektive Methode der Glättevermeidung wird in der Straßenmeisterei zunächst Sole produziert, indem Steinsalz in Wasser gelöst wird. Die Sole wird entweder als Flüssigstreuung oder in Kombination mit Festsalz als Feuchtsalzstreuung auf die Straßen ausgebracht. Die Flüssigstreuung hat gegenüber der Streuung mit körnigem Feuchtsalz einige Vorteile: Da der reine Salzanteil und damit der Salzverbrauch deutlich geringer ist, verringert sich auch die Umweltbelastung. Die Sole kann schneller und gleichmäßiger auf der Fahrbahn verteilt werden und bleibt länger liegen, zudem erhöht sich die Wirkdauer auf der Fahrbahn.
Bei der anschließenden Führung zeigte Gerhard Heigl den Exkursionsteilnehmern Salzhalle und Solemischanlage, Schilderlager, Werkstatt und Labor.
Professor Dr. Stephan Freudenstein und Eva-Maria Honigl bedankten sich im Namen der Exkursionsteilnehmer für den interessanten Einblick in die Tätigkeit an den Straßenmeistereien.