Feierliche Eröffnung des NAWAREUMs
Mit dem „NAWAREUM“ ist in Straubing ein Mitmach-Museum entstanden, in dem sich alle Interessierten über die Zukunftsthemen „Erneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe“ sowie über einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen umfassend und anschaulich informieren können.
„Hier ist ein großartiger Mitmach-Ort entstanden, der zeigt, wie wir in Zukunft nachhaltig leben, bauen und Energie erzeugen wollen. Das Gebäude selbst ist Vorbild: Holzbauweise, PV-Anlage, Geothermie mit Wärmepumpe und Anschluss an eine Hackschnitzelheizung“, erklärte Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der zusammen mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Eröffnungsfeier besucht hatte.
Als Symbol für die Eröffnung des „NAWAREUMs“ überreichte Leitender Baudirektor Norbert Sterl als Leiter des Staatlichen Bauamts Passau einen Schlüssel an Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Den 72 cm langen, 27 hohen und 7,5 kg schweren Schlüssel aus Holz und Glas hat der Künstler Alexander Wallner aus Zwiesel gestaltet. „Der Schlüsselgriff besteht aus Glas mit integrierten Photovoltaikelementen als Hinweis auf den Schwerpunkt Erneuerbarer Energien in diesem Haus“, sagte Norbert Sterl. Der Schlüsselschaft besteht aus Holz, ein QR-Code im Schlüsselbart erschließt via Smartphoe die neue Welt des NAWAREUMs.
Dr. Markus Söder gab den Schlüssel weiter an Museumsleiterin Dr. Vanessa Roden und Dr. Bernhard Widmann, den Leiter des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing. Dr. Bernhard Widmann hatte 2011 die Idee zu diesem besonderen Mitmach-Museum gehabt, mit Unterstützung unter anderem von Oberbürgermeister Markus Pannermayr und MdL Josef Zellmeier, die ebenfalls Grußworte sprachen, konnte die Umsetzung nun abgeschlossen werden.
Das „NAWAREUM“ hat seinen Sitz in einem Museumsneubau, dessen konstruktiver Holzbau selbst Teil der Ausstellung ist. Für das Staatliche Bauamt Passau, das mit der baulichen Realisierung des Neubaus beauftragt war, galt es dabei, den Anspruch als Ausstellungsexponat mit den hohen Anforderungen des Qualitätsstandards eines naturkundlichen Museums sowie dem energetischen Standard eines Passivhauses zu verbinden.
Tragende Außenwände und ein Dachtragwerk aus Brettsperrholz-Rippenplatten, Leimholzstützen aus Nadelholz, Innenwände und Treppen aus Brettsperrholz sowie eine aus Brettstapelelementen konstruierte Holz-Beton-Verbunddecke, deren Unterseite als Holz-Akustikdecke in Sichtqualität ausgebildet ist, sind die vorherrschenden Materialien. Im Eingangsbereich empfängt ein Stück Bayerischer Wald die Besucherinnen und Besucher: Die 79 entrindeten Lärchenholzstämme der Baumallee kommen aus dem Forstrevier Bodenmais und wurden von den Bayerischen Staatsforsten für das „NAWAREUM“ kostenlos zur Verfügung gestellt.
Auf dem Weg durch die Ausstellung, die sich über drei Geschosse erstreckt, sorgen hohe Lufträume für interessante Einblicke und Orientierung im Gebäude. Das Zentrum der Ausstellung bildet eine über drei Geschosse hohe, begehbare Großplastik als Ausstellungseinheit zu den Fragen des Klimaschutzes und der Lebensgrundlagen.
Auch bei der Energieversorgung des Museums wurden innovative Wege beschritten: Der energetische Standard entspricht den erhöhten Anforderungen des Passivhausbaus, Heizenergie und Prozesskälte werden weitgehend über regenerative Energieträger erzeugt.
Die Gesamtkosten des Neubaus betragen einschließlich der Museumseinbauten 27 Millionen Euro, die von den Bayerischen Staatsministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gemeinsam finanziert werden.
Die Baumaßnahmen für das „NAWAREUM“ sind damit nicht beendet. Das Staatliche Bauamt Passau ist beauftragt, in einem zweiten Bauabschnitt Planungen für die Gestaltung des Zugangsbereiches zwischen dem „NAWAREUM“ und dem Technologie- und Förderzentrum sowie für die Unterbringung eines Pädagogikbereiches in dem denkmalgeschützten ehemaligen Gärtnereigebäude, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum „NAWAREUM" befindet, zu erstellen.