PRESSEMITTEILUNG 136/2019
Passau, den 13.09.19Sicherer Überholfahrstreifen auf der B 12 geht unter Verkehr
Die Salzweger können aufatmen: Nach vier Wochen und somit eine Woche früher als geplant kann die Vollsperrung der B 12 auf Höhe Salzweg aufgehoben werden. Ab Samstag, 14. September 2019, geht der sichere Überholfahrstreifen unter Verkehr. Somit ist wieder ein Stück mehr Sicherheit auf der vielbefahrenen Bundesstraße entstanden, die eine Hauptverkehrsachse der Landkreise Passau und Freyung-Grafenau ins Donautal und zu den Autobahnen darstellt.
Der jetzt fertig gestellte Ausbau bei Salzweg ist Teil eines Gesamtausbaukonzepts der B 12 mit dreistreifigen Abschnitten zwischen Passau und der Grenze zu Tschechien. Das Ziel ist es, die Sicherheit auf der Bundesfernstraße zu erhöhen, indem sichere Möglichkeiten zum Überholen angeboten werden. Der dritte Fahrstreifen bei Salzweg bildet das Pendant zum bestehenden Überholfahrstreifen von Passau heraus bergwärts bis Kastenreuth. Beide bilden eine Einheit und dienen dazu, das Überholen langsamer Fahrzeuge wie Lkw sicher und auf ausreichender Länge zu ermöglichen. Auf diese Weise wird dem psychologisch nachgewiesenen „Überholdruck“ Rechnung getragen, um Unfälle mit Gegenverkehr – die häufig mit Schwerverletzten oder gar Toten enden – zu vermeiden.
Die nächsten sicheren Überholabschnitte auf der B 12 finden sich zwischen Hutthurm und Außernbrünst. Diese wurden dort in den letzten Jahren nachgerüstet. Ein weiterer Abschnitt ist noch bei Bärnbach vorgesehen, im Zuge der dort unfallträchtigen Einmündung. Dass in Passau eine Lichtsignalanlage die Einfahrt in die Stadt dosiert und reguliert, hängt mit den besonderen Umständen in Passau zusammen und kann nicht dazu führen, dass auf der freien Strecke zwischen Passau und Freyung auf eine Verbesserung der Sicherheit verzichtet wird, wie manche fordern. Zu den Verkehrsproblemen in Passau und deren Lösung ist eigens ein Dialogforum eingerichtet worden.
Am 11. Juli 2018 wurde mit den Arbeiten für den dreistreifigen Ausbau der B 12 bei Salzweg begonnen. Aufgrund der hohen Verkehrsbedeutung dieser auch als „Bayerwald-Autobahn“ bezeichneten Straße wurde der überwiegende Teil der Baumaßnahme unter Verkehr abgewickelt. Ganz ohne Vollsperrung kann so ein Unterfangen aber nicht auskommen: Für Fräs-, Asphaltier- und Ausstattungsarbeiten muss die Straße zum Schutz von Arbeitern und Verkehrsteilnehmern gesperrt werden. Das war seit 19. August 2019 der Fall. In dieser Zeit hat sich das Umleitungskonzept mit getrennten Routen für Lkw über 7,5 to und Fahrzeuge unter 7,5 to größtenteils bewährt. Ortskundiger Ausweichverkehr durch die Ortsdurchfahrt Salzweg ließ sich leider nicht vermeiden, doch mit der Mehrbelastung der Salzweger ist nun Schluss.
Am 14. September 2019 wird im Laufe des Vormittags der Ausbauabschnitt freigegeben. Die gesamte Baustrecke hat eine Länge von 1860 Metern. Für den Ausbau wurden rund 30.000 Kubikmeter bewegt, was rund 210.000 gut gehäuften Schubkarrenladungen entspricht. Neben dem Asphaltieren der Hauptstrecke wurde eine neue Zufahrt zur Kläranlage Salzweg mit rund 1000 Metern Länge geschaffen, um die vorhandene gefährliche Zufahrt zur B 12 schließen zu können. Stattdessen sind nun Schutzplanken nach neuesten Standards vorhanden, die den Verkehrsteilnehmern zusätzliche Sicherheit bieten. Zum Schutz der Anlieger wurde ein 350 Meter langer Lärmschutzwall ertüchtigt und mit lärmschluckenden Gabionen versehen.
Auch der Natur wurde, wie bei allen neuen Baumaßnahmen, höchste Aufmerksamkeit geschenkt. In Abstimmung mit der Unteren und teilweise sogar der Höheren Naturschutzbehörde wurde eine Ausgleichsfläche in einer ehemaligen Kiesgrube neben der B 12 geschaffen. Zugleich wurde unter Begleitung von externen Experten eine neue, ökologisch wertvolle Fläche nördlich des neuen Regenrückhaltebeckens angelegt und auf einer sogenannten CEF-Fläche ein Habitat für den geschützten Ameisenbläuling hergestellt.
Die Baukosten für das Projekt belaufen sich auf rund 4,0 Millionen Euro, was angesichts der heutigen Baupreise fast schon als Schnäppchen angesehen werden kann.
Das Staatliche Bauamt Passau wünscht allen Verkehrsteilnehmern eine stets unfallfreie und sichere Fahrt.