PRESSEMITTEILUNG 158/2020

Passau, den 10.09.20

Ortsumgehung: Schnelle Umsetzung der Planung ist notwendig

Seit der Gemeindegebietsreform 1972 wird über eine Ortsumgehung in den Gemeinden Aldersbach, Aidenbach und Egglham (Landkreis Rottal-Inn) diskutiert. Ein Bestandteil ist die Verlegung der Staatsstraße 2109 in Egglham. Dort haben sich kürzlich 1. Bürgermeister Hermann Etzel, Geschäftsführer Richard Griesbacher und die Landtagsabgeordneten Martin Wagle, Mitglied im Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz sowie für Wohnen, Bau und Verkehr, und Walter Taubeneder, Mitglied im Kongress der Gemeinden und Regionen Europas, mit Ltd. Baudirektor Robert Wufka, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, getroffen, um über das anstehende Planfeststellungsverfahren für die Ortsumgehung Egglham zu informieren.

„Der Grunderwerb ist in Egglham inzwischen sehr gut vorangekommen“, sagte Ltd. Baudirektor Robert Wufka, der sich für die positive Unterstützung der Gemeinde bedankte. Eine hohe Flächenzahl stehe für Straßen-, Natur- und landwirtschaftliche Tauschflächen zur Verfügung. „Unsere Gemeindebürger helfen aktiv mit, wenn ein Grundstück in die Trassenplanung fällt“, gab Bürgermeister Hermann Etzel das Lob an seine Bürger weiter.

Aktuell wird am Staatlichen Bauamt die Mustermappe zur Planfeststellung erarbeitet, diese soll bis September bei der Regierung von Niederbayern eingereicht werden. Bis Ende des Jahres könnten dann die Stellungnahmen aus der Regierung vorliegen, die im Bauamt eingearbeitet werden. Die Einarbeitung der Umweltbelange ist derzeit der Hauptgrund dafür, dass sich die Planungen so lange hinziehen und das Projekt seit mehreren Jahren nicht in das Planfeststellungsverfahren geführt werden konnte.

 „Auch die Flächeninanspruchnahme ist ein gewichtiges Thema“, erläuterte Robert Wufka. Eine höhenfreie Kreuzung stelle zum Beispiel eine sehr sichere Variante dar, sei aber dafür sehr flächenaufwendig. „Unser Ziel ist es, durch eine sparsame Planung neue Asphaltfläche so gering wie möglich zu halten. Grüne Böschungsflächen gehören inzwischen zu ökologisch hoch wertvollen Bereichen in der Landschaft“, führte Wufka aus.

Bürgermeister Hermann Etzel hob hervor, dass bei der Planung das Schutzgut Mensch ebenso hohen Stellenwert erhalten muss wie die weiteren Schutzgüter Natur, Boden und Wasser. „In Egglham herrscht ein starker Ortsverkehr, was regelmäßig zu Störungen und Gefährdungen führt“, sagte er. Täglich fahren zwischen 3000 und 5000 Fahrzeuge auf der Staatsstraße durch den Ort.

Auch MdL Martin Wagle und MdL Walter Taubeneder kennen die unfallreiche Strecke und wünschen sich eine schnelle Umsetzung der Planungen. „Aufgrund zahlreicher Einflüsse und Veränderungen, zum Beispiel durch das Volksbegehren im vergangenen Jahr, wird das Bauen zunehmend umfangreicher und teurer“, sagte Wufka. Daher sei man auch auf eine entsprechende Dotierung der Haushaltsmittel angewiesen. „Wir stehen hinter dem Projekt und werden uns dafür einsetzen, für die notwendigen Mittel zu sorgen“, versicherten die beiden Landtagsabgeordneten. „Die Straße ist eine wichtige Verkehrsachse in unserer Region und auch von überregionaler Bedeutung für die wirtschaftliche Anbindung. Die Ortsumgehung ist natürlich auch ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und der Bürger von Egglham. Eine Entlastung des Ortskerns der Gemeinde Egglham ist unbedingt nötig“, betont Wagle.

Geschäftsführer Richard Griesbacher ergänzte, dass sich die schlechte Anbindung der Gemeinde auch auf die gewerbliche Entwicklung auswirke. Da die Anbindung an die Autobahn erst wieder in Hengersberg gegeben sei, werden Egglham, Aidenbach und Aldersbach auf Dauer wenig attraktiv für Gewerbetreibende. Schon aus diesem Grund sei eine schnelle Umsetzung der Ortsumgehungsplanung notwendig.

Anlage:
Zum Informationsgespräch über die Ortsumgehung Egglham trafen sich MdL Walter Taubeneder (v.l.), MdL Martin Wagle, Ltd. Baudirektor Robert Wufka, Egglhams Bürgermeister Hermann Etzel und Geschäftsleiter Richard Griesbacher. © Gemeinde Egglham

gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau