PRESSEMITTEILUNG 42/2020

Passau, den 07.04.20

Wir bleiben da - damit die Straßen sicher bleiben

Im Homeoffice arbeiten: Das ist in den Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Passau nicht möglich. Nur die Verwaltungsangestellten, die im Hintergrund die Fäden ziehen, können dies von zu Hause aus tun. Doch Straßenmeister, Kolonnenführer, Streckenwarte und Straßenwärter müssen auch in Corona-Zeiten zum Arbeiten rausfahren - damit die Straßen sicher bleiben.

Mit stabilen Gummistiefeln an den Füßen klettert Michael Maul vorsichtig die gepflasterte Böschung unter der Brücke hinab. Mit der Taschenlampe leuchtet er in die schmale, dunkle Öffnung unter dem Fahrbahnüberbau. „Ich kontrolliere, ob sich vielleicht die Lager verschoben haben oder ob Risse zu erkennen sind“, erklärt er. Gerne nisten sich auch mal Fledermäuse und Vögel unter den Brücken ein.

Die Streckenwarte der Straßenmeisterei kontrollieren die Bauwerke bei ihren Fahrten „auf Sicht“, das heißt: „Wenn sie Anfahrschäden sehen oder Risse, dann melden sie das sofort“, erklärt Michael Maul. Die genauere Überprüfung übernimmt der Straßenmeister einmal im Jahr. Dafür ist jetzt, während der Corona-Einschränkungen, genau der richtige Zeitpunkt: Denn bei der Brückenprüfung ist der Straßenmeister allein unterwegs.

Nicht alle Arbeiten lassen sich komplett allein ausführen. Dann wird darauf geachtet, dass die Mitarbeiter den erforderlichen Sicherheitsabstand einhalten. Im Freien ist das zum Glück recht einfach. Etwa beim Herrichten der Straßenbankette: Das ist aktuell die Aufgabe einer Kolonne der Straßenmeisterei Deggendorf. Auf der Staatsstraße 2115 zwischen Gergweis und Altenmarkt (Stadt Osterhofen) wurden diese Woche Flickasphaltierungen ausgeführt. Nach den Asphaltierern kam die Straßenmeisterei zum Einsatz: Das Bankett wurde neu verfüllt und begradigt, damit die Autofahrer die Straße wieder sicher nutzen können.

Lkw-Fahrer, die zum Teil wichtige Versorgungsgüter transportieren, sind auf stabile Brücke, verkehrssichere Straßen und funktionierende Leiteinrichtungen angewiesen. Aber auch Rettungsdienst und Feuerwehr müssen schnell zum Einsatzort gelangen und die Menschen, die trotz Corona-Ausgangsbeschränkungen arbeiten müssen, sollen gefahrlos in die Arbeit fahren können. Das ist die Aufgabe der Mitarbeiter in den Straßenmeistereien: „Trotz Corona können und müssen wir für die Sicherheit sorgen“, sagt Rainer Piser, Straßenmeister der Straßenmeisterei Freyung.

Von den Straßenmeistern erfordert das Planungsgeschick. Sie müssen die Arbeiten so koordinieren, dass der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann und keiner gefährdet wird. Im Freien ist das leicht, darum ist bei der Straßenmeisterei Freyung diese Woche Streckenreinigung angesagt. Das machen die Straßenwärter ohnehin jedes Frühjahr. Vor allem entlang der viel befahrenen B 12 und an den Parkplätzen ist das Müllaufkommen groß. Zwischen Freyung und Philippsreut sind die Straßenwärter diese Woche unterwegs, sammeln weggeworfene Plastikflaschen, Getränkedosen und anderen Verpackungsmüll in blauen Säcken. Auch Autoreifen und Überbleibsel von Verkehrsunfällen landen auf dem Transporter, der am Straßenrand geparkt ist. Unter normalen Umständen ist das Müllsammeln keine ungefährliche Arbeit, direkt am Straßenrand, wenn der Autoverkehr vorbeisaust. Aktuell, in Zeiten der Corona-Ausgangsbeschränkung, ist nur wenig Verkehr – lediglich Lkw, aus und in Richtung Tschechien fahrend, sind auf der Straße unterwegs.

Nächste Woche steht für die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Freyung die Reinigung des Tunnels Garham an der B 12 an. Auch dabei gilt: Abstand halten! Dass es funktioniert, beweist das „team orange“ der Straßenmeisterei Viechtach-Zwiesel bereits diese Woche: Der Riedbergtunnel in Regen wird gewartet, die Straßenwärter reinigen den Tunnel und die Entwässerungsanlagen.

Auch ungeplante Ereignisse machen den Einsatz der Straßenmeistereien erforderlich: Auf der Staatsstraße 2127 bei Doblmühle (Markt Windorf) hat sich ein Steinschlag ereignet. Um die Autofahrer zu schützen, stellten Mitarbeiter der Straßenmeisterei Vilshofen Betongleitwände entlang der Straße auf. Auf einer Länge von rund 120 Metern sichern diese nun den Verkehr auf der Straße vor herabfallenden Gesteinsbrocken. „Wir bleiben da und sorgen für sichere Straßen“, verspricht Straßenmeister Alexander Temeschinko von der Straßenmeisterei Vilshofen.
 
Zum Staatlichen Bauamt Passau gehören neun Straßenmeistereien in sechs niederbayerischen Landkreisen: Passau, Vilshofen, Deggendorf, Straubing, Viechtach, Zwiesel, Freyung, Hauzenberg, Pfarrkirchen. Zu ihren Aufgaben gehören die Überwachung des Straßenzustandes auf den Bundes- und Staatsstraßen sowie einzelner Kreisstraßen, die Instandhaltung der Verkehrszeichen, die Reinigung der Straßen, die Pflege der Grünflächen sowie der Räum- und Streudienst während der Wintermonate.

Weitere Informationen zur Arbeit der Straßenmeistereien gibt es unter www.naeher-bracht.de oder fb.com/team.orange.pa

Anlagen (Fotos: Staatliches Bauamt Passau):
Brückenprüfung: Mit der Taschenlampe leuchtet Straßenmeister Michael Maul in die Öffnung unter der Brücke. Er kontrolliert, ob Risse zu erkennen sind.
Bankett1: Auf der Staatsstraße 2115 zwischen Göttersdorf und Altenmarkt wurden Risse in der Straße repariert. Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Deggendorf richten anschließend das Bankett her.
Steinschlag: Nach einem Steinschlag stellten die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Vilshofen Betongleitwände entlang der Staatsstraße 2172 auf.
Streckenreinigung: Auch das muss regelmäßig sein: Das „team orange“ sammelt weggeworfenen Müll neben den Staats- und Bundesstraßen.
Tunnelwartung: Während der Tunnelwartung im Riedbergtunnel in Regen reinigt die Straßenmeisterei Viechtach-Zwiesel die Entwässerungsanlagen.


gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau