PRESSEMITTEILUNG 182/2021
Passau, den 05.10.21Unterstützung fürs Gesundheitsamt kam auch aus der Straßenmeisterei
Einer ganz besonderen Aufgabe hat sich Fritz Seidl von der Straßenmeisterei Freyung sieben Monate lang gewidmet: In der Hochphase der Corona-Pandemie 2020/2021 hat er das Gesundheitsamt Freyung bei der Kontaktpersonenermittlung unterstützt. Dafür hat er eine Dankurkunde von Landrat Sebastian Gruber erhalten. Ltd. Baudirektor Robert Wufka, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, sowie Hauptstraßenmeister Rainer Piser händigten ihm die Urkunde aus und dankten ihm für seine Bereitschaft, das Gesundheitsamt zu unterstützen.
Fritz Seidls Aufgabe war es, die Personen zu verständigen, bei denen der Labortest ein Corona-positives Ergebnis erbrachte. Er kontaktierte die Personen, klärte die Adresse ab, befragte sie nach Symptomen, berechnete die Quarantänezeit und ermittelte zum Teil gleich noch die weiteren Kontaktpersonen. Innerhalb von sieben Tagen musste er einmal 300 Personen verständigen - eine anstrengende Aufgabe, aber für ihn eine wertvolle Erfahrung.
„Manchmal war es auch sehr emotional“, schildert Fritz Seidl: Zum Beispiel, als er eines Tages mit einem positiv getesteten Mann telefonierte und dann wenige Tage später dessen Todesanzeige in der Zeitung sah. Zum Glück war so etwas nur selten der Fall: „90 Prozent der Fälle sind glimpflich verlaufen. Aber bei denen, die einen schweren Verlauf hatten, hat man schon mitgelitten.“
Denn es blieb nicht bei dem einmaligen Anruf, Fritz Seidl bleib während der gesamten Quarantänezeit Ansprechpartner für „seine“ Patienten. „Manche haben mich jeden zweiten Tag angerufen.“ Hunderte von Personen hat er in den sieben Monaten angerufen. „Alle waren sehr nett und froh, dass sie Informationen bekommen haben“, erzählt Seidl.
Ursprünglich sollte sein Einsatz fürs Gesundheitsamt nur bis Weihnachten dauern. Doch als die Zahlen kontinuierlich anstiegen, wurde er verlängert. Fritz Seidl ist froh, dass er helfen konnte. Sehr gern erinnert er sich vor allem an den Zusammenhalt im Team, das aus Mitarbeitern verschiedener Behörden und auch Ärzten zusammengewürfelt war. Unterstützung kam auch von der Bundeswehr. Mit zwei Polizisten hält Fritz Seidl immer noch guten Kontakt. „Wir sind schnell zusammengewachsen. Jeder war für den anderen da, wir haben einander geholfen.“
Das war angesichts der sich ständig ändernden Vorgaben und Richtlinien auch nötig. Denn natürlich gehörte zur Arbeit auch jede Menge Bürokratie: „Nach der Ermittlung mussten wir für jeden Einzelnen einen Ordner anlegen, später dann am PC die Daten erfassen, E-Mails und Briefe mit der Quarantänezeit für die Arbeitgeber rausschicken“, erzählt Seidl. Die Arbeit am PC bedeutete für ihn die größte Umstellung. Doch er ist froh, dass er sich für die Aufgabe gemeldet hat: „Es ist immer sehr lehrreich, einmal über den Tellerrand hinauszuschauen.“
Für Seidls Einsatz bedankten sich auch Hauptstraßenmeister Rainer Piser von der Straßenmeisterei Freyung und Leitender Baudirektor Robert Wufka, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau. „Als Behörde haben wir natürlich gerne die Unterstützung für die Gesundheitsämter ermöglicht“, sagt Robert Wufka. Nicht nur im Landkreis Freyung-Grafenau, sondern auch in weiteren Landkreisen in Niederbayern halfen Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts bei der Kontaktnachverfolgung mit. „Ich bin froh, dass wir so engagierte Kollegen haben, die in dieser schwierigen Zeit für andere da waren“, ergänzt Wufka.
Bildunterschrift (Foto: Staatliches Bauamt Passau):
Fritz Seidl (Mitte) hat das Gesundheitsamt im Landkreis Freyung-Grafenau bei der Kontaktpersonenermittlung unterstützt. Dafür erhielt er eine Dankurkunde von Landrat Sebastian Gruber. Bauamtsleiter Robert Wufka (l.) und Hauptstraßenmeister Rainer Piser überreichten ihm die Urkunde.
gez.
Sabine Süß
Pressestelle
Staatliches Bauamt Passau