PRESSEMITTEILUNG 88/2021

Passau, den 30.06.21

"Schachbrettmuster" für Biene und Co.: Straßenmeisterei setzt neues Mähkonzept um

Wie jedes Jahr mähen die Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Passau im Früh-ling und Sommer die Straßenränder und Böschungsflächen entlang der Straßen. Doch dieses Jahr ist etwas anders: Um die sogenannten Straßenbegleitflächen ökologisch aufzuwerten, wird ein neues Mähkonzept umgesetzt. Dabei werden an geeigneten Stellen Grünstreifen nur teilweise gemäht, um Rückzugsflächen für Insekten zu erhalten.

„Es ist ungewohnt und auf den ersten Blick sieht es etwas unordentlich aus“, sagt Straßenmeister Rainer Piser, Leiter der Straßenmeisterei Freyung: „Aber es ist ein wichtiger Beitrag für die Insekten und damit für den Umweltschutz.“ Beim Mähen lassen die Straßenwärter entlang der Straßen jetzt im Wechsel Grasstreifen stehen. Dahinter steckt ein ausgeklügeltes Mähkonzept nach den Empfehlungen des Bayerischen Verkehrsministeriums. Das Konzept soll dazu beitragen, die Artenvielfalt zu bewahren, indem es Biotope miteinander vernetzt und Lebensräume für Kleinstlebewesen bewahrt.

Beim Mähen wird grundsätzlich zwischen intensiven und extensiven Flächen unterschieden. Als Intensivflächen gelten zum Beispiel Trenn- und Mittelstreifen, Mulden, Gräben, Rastplätze und Bankette – also alles, was unmittelbar entlang der Straße und in deren Sichtbereich verläuft. Auf diesen Wiesenflächen steht die Verkehrssicherheit im Vordergrund. Um diese zu erhalten, werden die Flächen in der Regel 2- bis 3-mal pro Jahr gemulcht.

Zum Extensivbereich gehören alle Flächen außerhalb der Straßenränder oder auch Böschungen. Hier können ökologische Aspekte in den Vordergrund treten: Wiesenflächen mit artenreichen Beständen oder Biotopqualität oder auch Bereiche, die als Schutz für angrenzende Biotope oder zur Vernetzung von Biotopen dienen, können als sogenannte Auswahlflächen besonders gepflegt werden. Das Pflegekonzept für diese Flächen wird von der Abteilung Landschaftspflege am Staatlichen Bauamt Passau erarbeitet, die Pflegemaßnahmen übernehmen externe Firmen.

Die übrigen Bereiche sind sogenannte Normalflächen. Sie werden weiterhin vom Betriebsdienst gepflegt, um eine Verbuschung zu verhindern. Allerdings wird nur noch abschnittsweise gemäht –so können Lebens- und Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten entstehen und erhalten bleiben. Die Einteilung erfolgt so pragmatisch wie möglich. Straßenmeister Rainer Piser, Leiter der Straßenmeisterei Freyung, hat seine Mitarbeiter angewiesen, das Konzept mit ihrer Erfahrung und Ortskenntnis individuell anzuwenden. Denn sie wissen genau, wo sich das neue Konzept ohne Probleme umsetzen lässt.

Anlage (Foto: Staatliches Bauamt Passau / Süß):
PM88-Mähkonzept: An der B 12 bei Freyung mähen die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Freyung derzeit die Böschungen und Seitenstreifen. Dabei entsteht ein ungewöhnliches Muster: Im Zuge eines neuen Mähkonzepts, das der Artenvielfalt zugute kommt, bleiben an geeigneten Stellen einige Grasstreifen stehen: Sie dienen als Lebensräume für Kleinstlebewesen.

Weitere Informationen zur Arbeit der Straßenmeistereien unter www.naeher-bracht.de oder fb.com/team.orange.pa 

gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau