PRESSEMITTEILUNG 69/2022
Passau, den 09.06.22Im Einsatz für andere - nicht nur auf der Straße, sondern auch im Ehrenamt
Für die Sicherheit anderer Menschen sorgen Daniel Luksch und Manfred Stolper im Auftrag des Staatlichen Bauamts Passau jeden Tag: Als Straßenwärter sind sie für den Unterhalt und die Verkehrssicherheit auf den Bundes- und Staatsstraßen zuständig. Doch auch im Ehrenamt sind ihnen andere Menschen wichtig: Beide sind in ihrer Freizeit in der Ukrainehilfe aktiv und haben mit Spenden und Transportfahrten schon vielen Geflüchteten geholfen. Dafür dankten ihnen Leitender Baudirektor Norbert Sterl, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, und Baudirektor Kurt Stümpfl, der als Bereichsleiter Straßenbau auch für den Betriebsdienst verantwortlich ist.
„Es ist sehr positiv, dass es Menschen wie Sie gibt, die ihre Freizeit für andere opfern und ehrenamtliches Engagement zeigen“, sagte Leitender Baudirektor Norbert Sterl, der die beiden Straßenwärter zu einem Gespräch eingeladen hatte. Er lobte das besondere Verdienst der beiden, mit dem sie auch Vorbilder für andere sein könnten: „Sie nehmen große Verantwortung auf sich und opfern viel Zeit, dafür gebührt Ihnen unser Respekt“, sagte Sterl auch im Namen von Baudirektor Kurt Stümpfl.
Manfred Stolper, der in der Straßenmeisterei Passau tätig ist, kam über die Facebook-Gruppe „Herzensangelegenheit“ zur Ukrainehilfe. Bei einem Spendenaufruf über die Gruppe kam so viel Material zusammen, dass ein 40-Tonner voll wurde, zudem wurden zwölf Pkw mit Hilfsgütern, Medikamenten, Kleidung und Schlafsäcken bepackt. Dann wurden Fahrer gesucht – und Manfred Stolper überlegte nicht lange. Im Konvoi machten sich die Helfer auf die zehnstündige Fahrt an die polnisch-ukrainische Grenze, wo sie ihre Hilfsgüter in einem Lager ausluden. Dann fuhren sie mit den Autos über die Grenze, um einige Ukrainer herauszuholen, die Verwandte oder Bekannte in Niederbayern haben und gerne dorthin fahren wollten. Was sie eben tragen konnten hatten die Flüchtlinge bei sich, mit Hund, Katze und Wellensittich im Rucksack machten sie sich auf den Weg über die Grenze. Eine Szene wird Stolper dabei nie vergessen: „Mitten auf der Grenze stand ein alter Flügel und ein Mann spielte darauf – das war sehr bewegend.“
Seine Nachbarn, berichtet Stolper, haben den ausgebauten Keller als Unterkunft für eine ukrainische Familie hergerichtet. Er hilft mit, wenn die Familie Unterstützung braucht, ist auch immer noch aktiv beim Spendensammeln. „Wenn man helfen kann, soll man es tun“, sagt er.
Ähnlich sieht das Daniel Luksch, der als Straßenwärter in der Straßenmeisterei Deggendorf arbeitet. Er erklärte sich bereit, mit einigen Bekannten an die polnisch-ukrainische Grenze zu bringen und dort Flüchtlinge abzuholen. Dazu musste vorher einiges organisiert werden, damit auch eine Unterkunft zur Verfügung stand. Als Marktgemeinderat wusste Daniel Luksch, dass im Gemeindehaus in Schwanenkirchen Wohnungen freistanden. Nach kurzer Abstimmung mit Bürgermeister Christian Mayer, dem Gemeinderat und der Regierung von Niederbayern, welche die Sanierung des Gemeindehauses mit 90 Prozent bezuschusst hatte, stand fest, dass diese Wohnungen für ukrainische Familien offenstehen würden. Mit elf Fahrzeugen machten sich die Hengersberger auf die zwölfstündige Fahrt und luden ihre mitgebrachten Spenden ab. 29 Ukrainer nahmen sie auf dem Heimweg mit – und weil sich der Zeitplan etwas verändert hatte, war dann schnelles Arbeiten gefragt: „Innerhalb eines Tages konnten wir die neun Wohnungen im Gemeindehaus komplett einrichten, nur dank Spenden, die über Aufrufe auf Facebook und WhatsApp hereinkamen“, sagt Luksch. Seinen dreiwöchigen Urlaub verbrachte er anschließend fast komplett damit, den ukrainischen Familien bei der Registrierung, der Bürokratie und beim Eingewöhnen zu helfen.
Als kleines Dankeschön überreichte Ltd. Baudirektor Norbert Sterl den beiden Mitarbeitern den Bildband „St. Nikola zu Passau“, einen Werkbericht zur Innenrestaurierung der Kirche, dessen Buchbeiträge ebenfalls in ehrenamtlicher Initiative entstanden. Zudem bekommen Manfred Stolper und Daniel Luksch einen freien Tag als Anerkennung für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Weitere Informationen zur Arbeit des Betriebsdienstes finden Sie unter www.stadtlandbau.de/teamorange
Anlage (Foto: Staatliches Bauamt Passau / Süß):
Für den ehrenamtlichen Einsatz bedankten sich Ltd. Baudirektor Norbert Sterl (r.) und Baudirektor Kurt Stümpfl (l.) bei Daniel Luksch (2.v.l.) und Manfred Stolper.
gez.
Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau