PRESSEMITTEILUNG 63/2024

Passau, den 12.06.24

Felssturz an der B 388: Darum ist die aufwendige Sicherung so wichtig

Ungesicherte Felsen, Steine und Hänge können große Schäden verursachen. Mit aufwendigen Felssicherungsmaßnahmen sorgt das Staatliche Bauamt Passau für Sicherheit an den Bundes- und Staatsstraßen. Wie wichtig die Sicherung mit Steinschlagschutznetzen, Zäune und Verankerungen ist, hat sich im Frühjahr an der B 388 in Passau gezeigt: Dort hat sich ein massiver Felssturz ereignet, ohne die bereits angebrachte Sicherung wären Felsbrocken und Gestein auf die Bundesstraße und den Radweg gestürzt.

Weiter oben im Hang befindet sich noch der Rest des Felsvorsprungs, der aus Sicherheitsgründen abgetragen werden muss. Dafür ist voraussichtlich Anfang Juli eine kurzzeitige Sperrung der B 388 in diesem Bereich erforderlich, den genauen Zeitpunkt geben wir noch bekannt. Danach werden die im Zaun hängenden Felsbrocken abgeräumt und der Zaun ertüchtigt.

Steinschlag, Felsstürze, Rutschungen und Erdfälle sind die natürliche Folge von Verwitterungsvorgängen von Gesteinen. Der Klimawandel verstärkt diese Folgen: In den Wintermonaten kommt es vermehrt zu sogenanntem Frost-Tau-Wechsel. Dabei dringt Wasser in Felsklüfte ein, gefriert, taut auf und gefriert erneut. Dadurch werden Felsen gelockert, es kommt zu Absprengungen und die Risiken häufen sich.

Das Sachgebiet Georisiken koordiniert am Staatlichen Bauamt Passau die Felssicherungsarbeiten an der B 388 zwischen Passau und Obernzell. Böschungsbereiche von Straßen und besonders die Felshänge im Donautal werden regelmäßig auf Steinschlagereignisse kontrolliert. Wenn es erforderlich ist, werden den Verkehr gefährdende Felsböschungen beräumt – wie im Frühjahr bei Wildenranna oder Untergriesbach: Dabei wurden lose aufliegendes Material und lockere Felsblöcke ohne Maschineneinsatz entfernt. Regelmäßig werden Bäume und Sträucher, deren Wurzeln eine Sprengwirkung entfalten können, abgeschnitten.

Bei den Kontrollen wird auch festgelegt, wo Steinschlagschutznetze, Zäune, Bodenvernagelungen oder Verankerungen erforderlich sind, um den Schutz der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Die Planungen dafür sind umfangreich und aufwendig, denn neben der Verpflichtung, Verkehrsteilnehmer vor Gefahren durch Steinschlag und Felsabgänge zu sichern, müssen bei der Felssicherung auch hohe naturschutzfachliche und -rechtliche Anforderungen erfüllt werden.

Anlagen:
Oberhalb des Radwegs und der Fahrbahn der B 388 am Passauer Klosterberg blieben die Gesteinsbrocken im Schutzzaun hängen. © Staatliches Bauamt Passau / Süß

gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau